Die Freiwillige Feuerwehr Espelkamp ist in drei Löschzüge (MITTE,  WEST und OST) gegliedert und hat rund 180 Einsatzkräfte (m/w).

Der Löschzug OST besteht aus den beiden Löschgruppen Frotheim und Isenstedt und verfügt über etwa 70 Einsatzkräfte.

Gerätehaus Frotheim 

 

Geschichte der Löschgruppe

Die Freiwilligen Feuerwehr Frotheim wurde am 2.Juli 1924 gegründet. In § 1 der Satzung hieß es: "Zweck der Freiwilligen Feuerwehr ist, den Einwohnern von Frotheim und nächster Umgebung bei ausbrechendem Feuer schnell energische Hilfe zu leisten. Auch den weitergelegenen Gemeinden soll Hilfe gebracht werden, sofern dieselben es wünschen und erfolgreiche Hilfe vorauszusehen ist. Doch soll auch bei anderen Gefahren Hilfe geleistet werden."

Als erster Vorstand unterzeichneten in der Gründungsversammlung dabei: Hauptmann Karl Albersmeyer, Stellvertreter Fritz Möller, Schriftführer Heinrich Kracht, Kassierer Fritz Meerhoff, Zeugwart Fritz Lückermann, Spritzenmeister Heinrich Picker und Stellvertreter Fritz Berner.

Aber die Feuerwehrgeschichte ist in Frotheim noch viel älter. Bereits Anfang des 20.Jahrhunderts bestand in Frotheim wie vielerorts eine Pflichtfeuerwehr. In zeitgenössischen Schriftstücken sind verschiedene Informationen zu finden. Aus dem Jahre 1911 liegt beispielsweise von einer Firma eine Anfrage vor, ob man sich bereits wegen dem Kauf einer Spritze entschieden habe. Ende 1921 wird in einer Aktennotiz kurz festgehalten, dass die "alte Spritze" für 1200 Mark verkauft sei. Das damals Feuerlöschteiche auch "zweckentfremdet" verwendet wurden, geht aus einer schriftlichen Beschwerde aus dem Jahre 1923 hervor: "Der....beklagt sich, das Herr....in den Feuerlöschteich Flachs untergebracht habe. Die Wasserentnahme sei bei Ausbruch eines Brandes sehr beschwerlich. Ich kann diese Ansicht des Herrn... nur teilen und bitte daher veranlassen zu wollen, dass der Flachs, wenn er die Wasserentnahme behindert, umgehend entfernt wird." So das Schreiben des Gehlenbecker Amtmannes an den Frotheimer Vorsteher.

Nach Gründung der Wehr wurde schnell mit einer Verbesserung des Gerätebestandes begonnen. In einem Schreiben von August 1924 macht der Westfälische Feuerwehrverband darauf aufmerksam, dass Steiger- und Übungstürme unerläßlich sind. Hierdurch veranlasst wurde auch in Frotheim im Jahre 1927 ein Steigerturm gebaut, für den die Gemeinde 150 Mark als Beihilfe zur Verfügung stellte. Des Weiteren ist in einer Aktennotiz vom 18.03.1927 ist vermerkt, dass das benötigte Holz in Vorbereitung sei. Das Holz wurde von den Feuerwehrmännern bei den örtlichen Bauern gesammelt. Der Turm stand auf einem rund 1000 Meter vom Spritzenhaus entfernten Grundstück an der Diepenauer Straße. Dieser Turm diente als Steigerturm und als Schlauchtrockenturm. Ein starker Sturm in den ersten Kriegsjahren ließ den Turm zusammenbrechen; er wurde nicht wieder aufgebaut. 

Wann in Frotheim die vor der Freiwilligen Feuerwehr bestehenden Pflichtfeuerwehr aufgelöst wurde, steht nicht fest. Ein Schreiben des Vorstehers vom 13.Mai1925 an das Amt lautete: " Da hier in Frotheim eine Freiwillige Feuerwehr besteht, erübrigt es sich doch wohl, nebenbei eine Pflichtfeuerwehr hier zu unterhalten. Letzere besteht auch tatsächlich zur Zeit in Frotheim nicht mehr." Nach einem gewissen "Stillstand" muss sie noch einmal aktiv geworden sein. Im Mai 1927 wurden laut einer Rechnung noch 40 Armbinden an die Pflichtfeuerwehr geliefert. Mit Schreiben vom 11.Juni 1927 bestätigt die Feuersozietät, dass neben der Freiwilligen Feuerwehr Frotheim mit 31 Mitgliedern auch die Pflichtfeuerwehr Frotheim mit 40 Mitgliedern gemeldet ist. Mit gleichem Schreiben wird sogar die Aufnahme der Pflichtfeuerwehr bestätigt. Dieses sind aber auch die letzten gefundenen Vermerke.

Das erste "Löschfahrzeug" war eine bei Gründung der Freiwilligen Feuerwehr vorhandene Handdruckspritze der Pflichtfeuerwehr. Die Motorisierung machte auch vor den Gemeindegrenzen von Frotheim nicht halt. Im             Vergleich zu anderen Wehren erhielt die Freiwillige Feuerwehr in Frotheim schon frühzeitig eine "Motorspritze": Im Jahre 1935 kaufte man einen offenen Mannschaftswagen (LKW), einen 8-Zylinder Horch. Auf einem zugehörigen Anhänger wurde die Tragkraftspritze TS 8 untergebracht, ebenfalls weitere notwendige Geräte. Dieser LKW mit Hänger war das erste Frotheimer Feuerwehrfahrzeug. Es wurde 1951 durch ein in Eigenleistung zu einem Löschfahrzeug umgebauten Wehrmachts-LKW vom Typ Borgwardt abgelöst.

Alte Handdruckspritze und erstes LF 8Im Jahre 1963 wurde der Feuerwehrfahrzeugpark modernisiert. Der Wehrmachts-LKW wurde verkauft und ein modernes Löschgruppenfahrzeug LF 8 (links) in Dienst gestellt. In den Folgejahren wurden zur Ergänzung der Löschgeräte ständig neue Geräte durch die Gemeinde, die der Feuerwehr sehr aufgeschlossen gegenüber stand, angeschafft. Die Freiwillige Feuerwehr Frotheim wurde hierdurch noch einsatzfähiger und schlagkräftiger, zum Wohle der Bürger. Anfang der 1970er Jahre der Fahrzeugpark noch um einen Mannschaftswagen (VW-Bully) erweitert.      

Seit der kommunalen Gebietsreform von 1973 bilden die vormals selbstständigen Wehren Isenstedt und Frotheim den Löschzug Ost der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Espelkamp.