Die Freiwillige Feuerwehr Espelkamp ist in drei Löschzüge (MITTE,  WEST und OST) gegliedert und hat rund 180 Einsatzkräfte (m/w).

Der Löschzug MITTE besteht aus den vier Löschgruppen, die an der Feuerwache Espelkamp statoniert sind und verfügt über etwa 60 Einsatzkräfte.

 Feuerwache neu

 

Geschichte des Zuges Mitte und der Feuerwache

Die Geschichte der Feuerwache Espelkamp ist eng mit der Geschichte des heutigen Zuges Mitte verbunden. Ein kurzer historischer Abriss:

Östlich der Bahnlinie Herford-Bassum, beziehungsweise der alten Trasse der Bundesstraße B239, befand sich bis zum Ende des 2.Weltkrieges in dem Flurstück "Mittwald" ein Hochwald in dem die Heeresmunitionsanstalt Espelkamp mit über 100 Munitionshallen- und bunkern, gut getarnt, untergebracht war. Westlich der Bahnlinie befand sich hinter einem Waldstück ein Barackenlager für Kriegsgefangene. Nach Kriegsende hatte das Amt Rahden im Juni 1945 ca. 600 Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten in die mehr als 20 Holzbaracken, die so genannte "Kolonie", eingewiesen. Das war die Keimzelle der späteren Stadt Espelkamp! Die Bewohnerzahl wuchs in der Folgezeit rasant an, sowohl in der "Kolonie", wie auch in der östlichen "Muna". Mit defekten elektrischen Leitungen und mit Holz befeuerten Pampelherden war die Brandgefahr erheblich.

Max SchulzDas war die Stunde für Max Schulz (Bild links). 1948 gelang es ihm die erste Löschgruppe in Espelkamp-Mittwald zu gründen.
Die Mitglieder der ersten Stunde waren: Peter Mansfeld, Rudolf Patzelt, Erhard Berthold, Fritz Stolle, Franz Preisicke, Fritz Steding, Bruno Koslowski, Wolfgang Schöneich, Fritz Pupkulies und Leo Cyron. Primitive Geräte und ein herrenloser Lastwagen, der für die Bedürfnisse des Feuerschutzes umgerüstet wurde, waren die erste Ausrüstung.

1949 wurde die neu gegründete Löschgruppe von der Amtsverwaltung in Rahden als öffentliche Freiwillige Feuerwehr anerkannt. Für den Aufbau der Feuerwehr setzte sich besonders der damalige Gemeindevertreter und spätere erste Stadtdirektor Espelkamps Wilhelm Kern ein. Durch einen staatlichen Zuschuss wurde 1951 eine erhebliche Verbesserung der Ausrüstung ermöglicht. Es konnte ein Löschfahrzeug LF 16 in Dienst gestellt werden. Als Unterkunft diente eine Muna-Halle am Garagenhof (heute Gubener Straße).


Das alte Feuerwehrgerätehaus am "Garagenhof"

In den folgenden Jahren wurde der Fahrzeugpark ständig erweitert und verbessert. So erhielt die Wehr im April 1961 als erste Wehr im damaligen Kreis Lübbecke eine automatische Drehleiter vom Typ "DL 25". Dieses Fahrzeug ist noch erhalten und heute im Besitz des "Oldieclub BtFN" (www.oldi-club-btfn.de). Die Gerätehalle der Feuerwehr am „Garagenhof" (Bild oben) entsprach Mitte der 1960er Jahre längst nicht mehr den Erfordernissen und das Gerätehaus der Altgemeinde aus der Zeit des ehemaligen Amtes Rahden lag sogar außerhalb der Stadtgrenze auf Rahdener Gebiet. Ein neues modernes Gerätehaus wurde zentrumsnah südlich der Beuthener Straße gebaut und im September 1968 feierlich eingeweiht. Doch es wurde mehr als nur eine neue „Feuerwehrgarage" geschaffen. Der Espelkamper Unternehmer Peter Aumann machte dem damaligen Leiter der Espelkamper Wehr Hauptbrandmeister Max Schulz ein ungewöhnliches Angebot: In einem Teil des neuen Gerätehauses solle man eine Werkstatt einrichten, in der ständig Mitarbeiter aus seinem Betrieb tätig sind. Diese sollten zwar für die Firma Aumann arbeiten und auch von dieser ihren Lohn erhalten, aber rund um die Uhr für Einsätze der Wehr zur Verfügung stehen. Dieses Angebot wurde von Stadt und Feuerwehr freudig angenommen und so hatte die „kleine“ Stadt Espelkamp eine Freiwillige Feuerwehr mit einer ständig besetzten Feuerwache, wie sie sonst nur große kreisangehörige Städte oder kreisfreie Städte aufweisen können!

 Rohbau 1967-1968      Rohbau 1967-1968

Seltene Fotos aus der Bauphase 1967-1968

Das neue moderne Gerätehaus wurde zentrumsnah südlich der Beuthener Straße gebaut und wurde im September 1968 feierlich eingeweihtIn den 1990er Jahren und 2012 wurde die Feuerwache umfassend erweitert und modernisiert.

Inzwischen ist auch die so genannte „Aumann-Werkstatt" in ein Nachfolgeunternehmen der Interessengemeinschaft Espelkamper Unternehmen (IGEU) und der Fa. Harting KGaA übergeleitet worden, aber das „Espelkamper Modell" wird nach wie vor mit großem Erfolg praktiziert. Peter Aumann wurde für sein mehr als 20jähriges Engagement für die Allgemeinheit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Stolz präsentiert Max Schulz "seine Feuerwache"     Blick in die Fahrzeughalle von 1968 

 Max Schulz bei der Einweihung der Feuerwache am 6.September 1968 und ein Blick in die damalige Fahrzeughalle

 

Unterkategorien