Frachter mit Schüttgut drohte zu sinken

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Einsatzdatum: 12. März 2016, 18 Uhr 16    Einsatzstichwort: Schiffshavarie   Eingesetzte Einheiten: Feuerwehr Espelkamp: TM 32 Mitte, RW Mitte, VRW Mitte, Pkw Mitte, HLF 20 Isenstedt, LF 20 Frotheim, MTF-Frotheim, LF 10 Vehlage, GW HöRe Vehlage, LF 20 Gestringen, Mehrzweckboot Gestringen; Feuerwehr Lübbecke: KdoW Mitte, HLF 20 Mitte, RW Mitte, ELW 1 Mitte, Mehrzweckboot; Kreis MI-LK: 1 RTW RW Lübbecke

Am frühen Samstagabend drohte ein Motorschiff bei Lübbecke auf dem Mittellandkanal zu sinken, nachdem es leck geschlagen war. In einem gemeinsamen Einsatz der Feuerwehren Espelkamp und Lübbecke konnte das Sinken des voll beladenen Motorschiffes verindert werden.

Die Kreisleitstelle erreichte gegen 18 Uhr 15 der Notruf des Schiffsführers des Motorschiffes "NAWATRANS VI" nach einem Wassereinbruch. Der Frachter hatte etwa 1150 Tonnen Konverterkalk, ein Düngemittel, geladen. Das Schiff konnte noch aus eigener Kraft an einer Spundwand am Südufer anlegen.

Die Feuerwehren Espelkamp und Lübbecke konnten mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften und Material quasi im letzten Moment den drohenden Untergang des Binnenschiffes verhindern. Von der Wehr Espelkamp waren der Zug Mitte, die Löschgruppe Gestringen, Vehlage, Isenstedt und Frotheim sowie von der Feuerwehr Lübbecke der Zug Mitte in den Einsatz eingebunden. Die Einsatzleitung hatte der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Lübbecke Maik Entgelmeier. Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Thomas Podschadly war vor Ort. Zeitweise waren mehr 60 Wehrleute im Einsatz. Ein vorsorglich alarmierter Rettungswagen brauchte nicht eingesetzt werden.

Mit drei großen Tauchpumpen und einer Feuerlöschkreiselpumpe wurden pro Minute mehrere tausend Liter Wasser aus dem Bauch des Schiffes abgepumpt. Um das etwa 80 Meter lange Schiff herum musste eine Ölsperre gelegt werden, um eine Umweltverschmutzung durch das abgepumpte Wasser-Öl-Gemisch zu verhindern.

Gegen 20 Uhr war der Wasserspiegel im Schiff soweit abgesenkt, dass die Einsatzkräfte unter Deck das Leck grob lokalisieren konnten. Der Versuch der Wehrleute das Leck mit Holzkeilen abzudichten blieb aber ohne Erfolg. Die Vermutung, dass die Leckage durch eine defekte Abdichtung am steuerbordseitigen Bugstrahlruder entstanden war, bestätigte sich im weiteren Einsatzverlauf nicht. Ein Taucher einer hinzugezogenen Fachfirma konnte bei einem Tauchgang feststellen, dass im vorderen Bereich der Kimm (Mittellinie) der Rumpf eingedrückt war. Durch einen 20 Zentimeter langen und 5 Zentimeter breiten Riss strömte Wasser in den Innenraum. Ursache dafür könnte ein Stein sein, über den das Schiff möglicherweise gefahren ist, so die Vermutung der Wasserschutzpolizei.

Die Arbeiten zogen sich bis in die späten Nachtstunden hin. Gegen Mitternacht konnten die Feuerwehren dann größtenteils wieder abrücken. Der Fachfirma war es gelungen, das Leck von innen mit Dichtmaterial und einer Versteifung durch eine Stütze abzudichten. Der Schiffsbesatzung wurde auferlegt, regelmäßig auf Wassereintritt zu kontrollieren.

Bis zum Sonntagmorgen war der Mittellandkanal für die Schifffahrt komplett gesperrt.

Das 1921 gebaute Binnenschiff einer Schifffahrtspedition aus Moers soll schon mehrfach in Havarien verwickelt und ist lag erst kürzlich zur Reparatur in einer Werft. Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei und des Wasserschifffahrtsamtes dauern an.

 

 

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