Sechs junge Leute für diverse Taten verantwortlich

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Eine Serie von Bränden in Espelkamp und Umgebung hielt seit Ende September 2017 die Feuerwehr und Polizei wochenlang in Atem: Nun geht die Polizei davon aus, dass sie die mutmaßlichen Hauptverdächtigen ermittelt hat. Mit großer Erleichterung nimmt die Feuerwehr Espelkamp den Ermittlungserfolg der Polizei zur Kenntnis.

Die eigens zur Aufklärung der Brände eingesetzten Beamten der Ermittlungskommission (EK) „Brand“ verdächtigen sechs Personen aus Espelkamp für diverse Taten verantwortlich zu sein. Fünf Jugendliche im Alter von 17 und 18 Jahren, darunter zwei 17-jährige Mädchen, sollen in der Innenstadt mehrfach Feuer gelegt haben. Weiterhin gehen die Ermittler davon aus, dass ein 25-Jähriger vor allem sein Unwesen in Isenstedt trieb. Im Zuge ihrer Nachforschungen klärten die Kriminalisten zudem einige Drogendelikte.

Laut Rüdiger Kaltofen, Leiter der „EK Brand“, kennen sich die Verdächtigen untereinander und dürften die Brandlegungen in unterschiedlicher Zusammensetzung oder allein verübt haben. Sie alle besitzen bis auf eine Ausnahme die deutsche Staatsangehörigkeit und haben nach eigenen Angaben teilweise Alkohol- oder Drogenprobleme. In ihren Vernehmungen legten einige von ihnen Teilgeständnisse ab, andere wiederum schwiegen beharrlich zu den Vorwürfen. So ist nicht jeder einzelne Brand einer oder mehreren Personen nachzuweisen. Daher befinden sich alle Verdächtigen auf freiem Fuß. „Das wichtigste Ziel, die Brandserie zu stoppen, haben wir aber erreicht“, zieht Kaltofen eine positive Bilanz der Arbeit seines Teams.

„Wir haben in den vergangenen Monaten rund 40 Brandfälle untersucht. Dabei hatten wir es mit versuchten und vollendeten vorsätzlichen Brandstiftungen, aber in der überwiegenden Zahl mit vorsätzlichen Sachbeschädigungen durch Feuer an Mülltonnen und Containern zu tun“, sagt Kaltofen. Er und seine fünf Kollegen fanden zu Beginn ihrer Arbeit ein scheinbar undurchsichtiges Geflecht aus Gerüchten und Vermutungen über mögliche Verdächtige vor. Auch die Beschreibungen von mutmaßlichen Tätern waren dürftig.

„Daher hatten wir zunächst eine bis zu 40 Personen umfassende Gruppe im Visier“, so der Kriminalhauptkommissar weiter. Erst in mühevoller Kleinstarbeit gelang es den Ermittlern, den Kreis der Verdächtigen nach und nach zu minimieren. Neben einigen Durchsuchungen in Espelkamp führte ihre Arbeit die Beamten unter anderem bis nach Berlin. Dort vernahmen sie einen Zeugen, der sich aufgrund einer Drogentherapie in der Bundeshauptstadt aufhielt. Zudem gingen sie 75 Hinweisen und Spuren nach. „Die Hinweisbereitschaft der aufmerksamen Bevölkerung hat ein Lob verdient“, betont Kaltofen in diesem Zusammenhang.

Auch eine Reihe von Müllcontainerbränden in der Rahdener Innenstadt aus dem Jahr 2016 zogen die Beamten in ihrer Ermittlungen mit ein. Drei dieser Feuer werden nun dem 25-Jährigen angelastet. Die in annähernd 20 Aktenordnern zusammengetragenen Ermittlungsergebnisse wurden nun der Staatsanwaltschaft übergeben.