Hoher Sachschaden - aber keine Menschen verletzt

1nw vehlage2018 (C) Foto: Jörn Spreen-Ledebur

Einsatzdatum: 3. November 2018, 17 Uhr 33   Einsatzstichwort: Wohnhaus_Dachstuhlbrand
Eingesetzte Einheiten: Feuerwehr Espelkamp: LF 20-1-Mitte, LF 20-2 Mitte, PTLF 2000-Mitte, TM 32-Mitte, Pkw-Mitte, Lkw-Mitte, MTF-Mitte, GW L1-Mitte, ELW 1-Gestringen, LF 20-1 Gestringen, TLF 4000-Gestringen, LF 20-Fabbenstedt, MTF-Fabbenstedt, LF 10-Vehlage, GW Gö-Vehlage, LF20-Frotheim, MTF-Frotheim;  Feuerwehr Stemwede: KdoW, LF 20-Destel, Rettungsdienst: 1 RTW RW Rahden, DRK Altkreis Lübbecke

Am Samstag gegen 17 Uhr 30 Uhr geriet zunächst der ehemalige Pferdestall eines bäuerlichen Anwesens an der Twiehauser Straße in Espelkamp-Vehlage in Brand. Das Feuer griff schnell auf den Dachstuhl und das komplette Obergeschoss des Wohnhauses über. Die vierköpfige Familie konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Abendstunden des Sonntages. Das Haus ist derzeit nicht mehr bewohnbar. 

Bereits auf der Anfahrt zum Einsatzort war eine deutliche Rauchentwicklung über den Ortsteil Vehlage erkennbar, daher wurde vom Einsatzleiter Reiner Hußmann unverzüglich eine entsprechende Alarmstufenerhöhung ausgelöst.

Die Löschzüge West und Mitte begannen innerhalb weniger Minuten mit dem Aufbau einer Riegelstellung zwischen dem Wohnhaus und dem direkt angrenzenden und bereits beim Eintreffen in Vollbrand stehenden ehemaligen Pferdestall. Glücklicherweise konnte sofort von den Bewohnern bestätigt werden, dass sich keine Personen mehr im Gebäude aufhielten. Auch die Pferde waren noch auf der angrenzenden Weide und somit in Sicherheit.

Die Löschmaßnahmen wurden anfangs über mehrere C- und B-Rohre im Außenangriff, zwei Innenangriffe unter Atemschutz sowie über den Teleskopmast vorgenommen. Der Feuerwehr gelang es einen vom Feuer bisher nicht betroffen Stalltrakt mit großen Stroh- und Heuvorräten zu schützen. Problematisch war die Ausbreitung des Feuers innerhalb der modernen Dämmung des mit zwei Obergeschossen komplett ausgebauten Wohnhausens. Hier war eine Brandbekämpfung nur nach dem Öffnen der Dachhaut von außen möglich, da innerhalb des Gebäudes Einsturzgefahr bestand.

Die Wasserversorgung wurde zunächst über zwei Hydranten aufgebaut. Frühzeitig hat das informierte Wasserwerk zusätzliches Wasser in den Bereich geleitet und hinsichtlich der knappen Wasserversorgung profitierte die Feuerwehr von einer Vorsichtsmaßnahme aus dem „Dürresommer 2018“: Ein Feuerwehrkamerad der Löschgruppe Vehlage hielt ein mit 26.000 Litern Wasser gefülltes Güllefass für die Waldbrandbekämpfung in Bereitschaft. Diesen "Wassertank" forderte der Einsatzleiter für einen Wasserversorgungs-Pendelverkehr vom Mittellandkanal an. Mit dieser Maßnahme stand nun ausreichend Löschwasser zur Verfügung.

Eine Betreuungsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes aus dem Altkreis Lübbecke versorgte die Einsatzkräfte mit warmen Getränken und Verpflegung und organisierte eine Aufwärmmöglichkeit im beheizten Zelt. Des Weiteren stand RTW und eine Sanitätseinheit an der Einsatzstelle in Bereitschaft, da bei diesem atemschutzintensiven und körperlich anspruchsvollen Einsatz jederzeit mit verunfallten Kameraden zu rechnen war.

Am späten Abend wurde die Löschgruppe Stemwede-Destel zur Unterstützung mit weiteren Atemschutzgeräteträgern hinzugezogen. Somit konnten bis auf die Löschgruppen Destel und Vehlage die weiteren Espelkamper Kräfte gegen Mitternacht die Einsatzstelle allmählich verlassen und in ihre Standorte zurückkehren.

Im Laufe des Sonntages wurden die Einheiten noch mehrfach getauscht, bis letztendlich alle Glutnester am Sonntagsabend gelöscht und „Feuer aus“ gemeldet werden konnte.

Die Polizei schließt gegenwärtig eine vorsätzliche Brandstiftung aus und geht vielmehr von einer technischen Ursache aus. Ein Brandermittler des Kriminalkommissariates 1 aus Minden nahm am Montag im Laufe des Tages die Brandstelle an der Twiehauser Straße in Augenschein. Der Schaden wird auf etwa 500.000 Euro beziffert.

Die vierköpfige Familie konnte in der Nähe ein Appartement im Hotel-Restaurant Rose beziehen. Zwei Pferde und zwei Shetland-Ponys sowie Hofhündin "Emma" wurden von Nachbarn aufgenommen.


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 Fotos 1-3: Jörn Spreen-Ledebur (NW), alle weiteren Fotos: Feuerwehr Espelkamp